ZOB Osnabrück

 

ZOB Osnabrück

Wettbewerb: 1994, 1. Preis
Planung: 1998 – 2000
Ausführung: 2000 – 2001

Architekten: Prof. Helge Bofinger, Wiesbaden, mit Martin Heiderich, Dortmund

Auftraggeber Stadt Osnabrück

Tragwerksplanung: Bollinger & Grohmann, Frankfurt a.M.

Verkehrsplanung und Bauleitung Platzflächen: PBH, Osnabrück

Bahnhofsvorplatz ca. 10.000 m²
Zentraler Omnibusbahnhof mit 16 Halteplätzen, Fahrradstation, 600 Fahrradabstellplätze, 20 Taxenplätze.

Anerkennung
Renault Traffic Design Award 2002

Die Neuordnung des städtebaulichen Konzeptes sieht einen urbanen Empfangsraum vor, in den radial Strassen einmünden, und der durch eine viertelkreisförmige Raumfigur definiert wird, welche sich an dem historischen Bahnhofsgebäude als ideellem Mittelpunkt ausrichtet.

Diese Figur bezieht sich auf die radial angeordneten vorhandenen Bauten des Iduna-Gebäudes und des Hotels und bildet die städtebauliche Vorgabe für die nach Fertigstellung des Platzraumes errichteten Neubauten des Parkhauses und des Multiplexkinos.

Diese nehmen die kreisförmigen Raumkanten in der Architektur auf, die durch eine auch nachts sichtbare, mit Stelenleuchten bestandene steinerne Sitzbank baulich nachgezeichnet werden.

Die homogene Platzfläche bildet sich durch das auf den Eingangsrisalit des historischen Bahnhofsgebäudes bezogene Großraster, das aus einheitlichem Natursteinmaterial, Granit, über die gesamte Platzfläche läuft.

In diese übergeordnete Struktur ist ein farblich differenziertes Kleinraster mit Füllflächen aus Mosaikpflaster in den Fussgängerbereichen und Großpflaster in den Fahrbereichen eingelegt, größtenteils aus den ursprünglichen Platzflächen recycled.

Die für die Verkehrfunktionen, ÖPNV, Taxenvorfahrt, Kiss and Ride notwendigen Fahrbahnabsenkungen verlieren so ihre den Platzraum zergliedemde Wirkung, lassen sich jedoch aus der Perspektive des Benutzers durch unterschiedliche Oberflächenstrukturierung bei gleichem Natursteinmaterial gut ablesen.

Wichtige raumbildende und identitätsstiftende Funktionselemente sind das aus der Logik der Konstruktion entwickelte auch räumlich ellipsenförmige Glasdach des ZOB und das aus 15 Linden bestehende Baumdach im Vorfahrtsbereich, die große Wasserfläche, die die Flucht der einmündenden Strassen aufnimmt, und die Achse der eigens für den Platz entwickelten Gittermastleuchten in Fortsetzung der Hauptzugangsstraße von der Innenstadt.

Die in den Platz eingestellten vorwiegend transparenten Funktionsobjekte mit ihrer technischen Ästhetik setzen sich bewusst von den Natursteinmaterialien der Platzoberfläche ab.